Archäologische Funde in der Zehntenscheune
Im Rahmen der Bauarbeiten zur neuen Bodenplatte in der Zehntenscheune entdeckte die Kantonsarchäologie Zürich im Januar 2023 Überreste älterer Gebäudestrukturen. Aus diesem Grunde begannen die Archäologinnen und Archäologen mit sogenannten Rettungsgrabungen und stiessen dabei auf Spuren einer grossen Vorgängerscheune aus dem Spätmittelalter. Es konnten verschiedene Räume dokumentiert werden, die durch Holzwände auf Sockelmauern unterteilt waren. So lag im Tenn – dem Ort, wo das Korn gedrescht wurde – ein mächtiger Lehmboden, während im Futtergang des Stalls Reste eines Holzbodens vorhanden waren.
Nebst diversen mittelalterlichen Funden wie Ofenkacheln, Töpfen oder Nägeln kamen auch einige Münzen zum Vorschein. Eine davon wurde vermutlich als Bauopfer unter dem Balken einer Holzwand platziert. Bei den Ausgrabungen stiessen die Archäologinnen und Archäologen auch immer wieder auf römische Ziegel, aufgrund der Nähe zum römischen Gutshof ist dies aber nicht weiter verwunderlich. Unterhalb der Lehmböden der Vorgängerscheune fanden sie zudem mehrere Gruben aus womöglich römischer oder frühmittelalterlicher Zeit, die von einer früheren Nutzung des Geländes zeugen.
Die Kantonsarchäologie schloss die Rettungsgrabungen Ende April ab und dokumentiert aktuell noch die Funde und Erkenntnisse. Seit dem 8. Mai 2023 sind die Bauarbeiten zur Sanierung der Zehntenscheune wieder im Gange. Als nächstes wird die Bodenplatte erstellt und anschliessend die innere Gebäudestruktur bis hin zum Dachstuhl ertüchtigt und ergänzt. Danach kann mit dem Innenausbau begonnen werden. Der Abschluss der Bauarbeiten ist auf Sommer 2024 vorgesehen. Weitere Informationen zur Zehntenscheune finden Sie auf der städtischen Webseite unter www.dietikon.ch/zehntenscheune.