Im Zusammenhang mit der Sonderausstellung gibt es im Museum Gais eine Ausstellung zum Thema Blaue und Blutdruck.
Zahlreiche Bilder bezeugen das Molkenkurwesen, das in Gais von 1750 bis 1860 blühte. Ein Jahrhundert später tauchte dort ein neues gesundheitstouristisches Phänomen auf: die Klimastation für «Zivilisationsgeschädigte», die der Arzt Gerhard Ufer 1959 im heutigen Museumsgebäude errichtete. Betriebe schickten ihre körperlich und nervlich angeschlagenen Angestellten zu einer vierwöchigen Kur ins ländliche Gais. Mit blauen Trainingsanzügen und einem Stock ausgestattet, sollten sich die «Blauen» mittels Bewegungstherapie, Spaziergängen und Saunabesuchen von ihren Beschwerden erholen. Die erfolgreichen Kuren führten 1965 zur Gründung der heutigen Klinik Gais. Die «Blauen» waren lange Zeit privat untergebracht, woran sich noch viele Einheimische erinnern. Verköstigt wurden die Patientinnen und Patienten im Gasthof Falken, und auch abends traf man die «Blauen» oft in den örtlichen Wirtschaften an. Die Ausstellung arbeitet das schweizweit einmalige Thema anhand von Text-, Bild- und Filmquellen sowie Objekten auf und bezieht auch die Erinnerungen der Gaiser Bevölkerung mit ein.